Sonntag, 01. Juni 2008

Islamismus - Gefahr für Deutschland?


Von: Helga Kamm

Gefahr für Europa und Deutschland? hieß die Fragestellung bei einem politischen Abend der Frauen-Union zum Thema „Islamischer Fundamentalismus“. Reinhold Waldecker, Referent der Hanns-Seidel-Stiftung, rief zu Wachsamkeit und konsequentem Handeln auf. Staat und Bürger müssten deutlich machen und vorleben, dass sich die freiheitliche Demokratie keinem religiösen Fanatismus unterworfen lasse.

v.l.n.r.: CSU-Ortsvorsitzender Günter Koller, CSU-Bezirkstagskandidatin Monika Breunig aus Kastl, die stellvertretende Vorsitzende der Frauen Union, Heidi Unger, JU-Ortsvorsitzender Patrick Fröhlich und Referent Reinhold Waldecker

Reinhold Waldecker, Oberst a.D., acht Jahre im arabischen Raum tätig,  als Verteidigungs- und Militärattaché an den deutschen Botschaften  in Algier und Kairo, spricht arabisch und kennt Islam und Islamismus nicht nur aus Büchern sondern aus eigenen Erfahrungen und Erlebnissen. Dementsprechend informativ und lebendig war sein Vortrag im Restaurant Sport-Park-Hotel, zu dem trotz hochsommerlicher Temperaturen viele Interessenten gekommen waren.

Religiösen Fundamentalismus, so zeigte der Referent auf, kennen Judentum, Christentum und Islam. Im Christentum sei das fundamentalistische Potenzial schon im „Auftrag zur weltweiten Missionierung“ vorhanden. Seine Religion werde auch heute noch z.B. in Nord-Irland und auf dem Balkan zur Rechtfertigung von Gewalt missbraucht. Eine starke fundamentalistische Strömung gebe es auch im amerikanischen Protestantismus.

Der islamische Fundamentalismus sei eine gewaltbereite politische Ideologie. Er fordere die strikte Anwendung des islamischen Rechtssystems, der Scharia, sowie der islamischen Glaubens- und Lebensregeln in Staat und Gesellschaft. Er beanspruche die religiöse Führungsrolle weltweit und ziele auf eine islamische Weltordnung, basierend auf Koran und Scharia als Grundgesetz.

Dieses Ziel, so Waldecker, sei in vielen Teilen schon erreicht: In Tunesien, Algerien und Ägypten verlange die Verfassung, dass der Staatspräsident Moslem ist. In Saudi-Arabien sei der Islam in seiner strengen, Fanatismus fördernden Form Staatsreligion. Iran, Mauretanien und bald auch Afghanistan

Seien „Islamische Republik“, in etlichen arabischen Ländern gelte die Scharia einschließlich der archaische und barbarischen Körperstrafen. In Saudi-Arabien und im Iran seien Sat-Antennen zum Empfang ausländischer TV-Programme verboten, um „un-islamische Einflüsse“ fern zu halten. Auch seien christliche Schriften und Symbolde verboten, Religionspolizei überwache die Einhaltung der islamischen Fastengebote und vieles andere mehr.

Als bedenklich und höchst gefährlich bezeichnete der Referent in seinem Vortrag und im anschließenden Gespräch das „Zurückweichen“ und Nachgeben des Staates und der Gesellschaft in vielen Staaten mit islamischer Bevölkerungsmehrheit und die staatliche Verfolgung von Intellektuellen, die der Häresie, der Glaubensabweichung oder sonstiger Verstöße gegen den Islam beschuldigt werden.

Auch in Europa und Deutschland, so Reinhold Waldecker, versuchten islamisch-fundamentalistische Kreise ihren Einfluss auf Gesellschaft und Gesetzgebung zu verstärken und sie nutzten dabei häufig das westliche Verständnis von Toleranz extensiv aus  und agierten unter dem Deckmantel der „kulturellen Eigentümlichkeiten“.

Die Ideen des islamischen Fundamentalismus seien mit den Grundsätzen der westlichen Kultur und  den Vorstellungen von Grund- und Menschenrechten unvereinbar. Das zeige sich besonders deutlich im Hinblick auf Religionsfreiheit und die Gleichstellung von Mann und Frau. An vielen Alltagsbeispielen zeigte der Redner auf, wie die Selbstbestimmung der Frau durch starre, die Männer bevorzugende Regelungen z. B. hinsichtlich Eheschließung, Scheidung, Erbrecht, Berufswahl und als Zeuge vor Gericht extrem eingeschränkt ist.

Themen, die nach dem Vortrag angesprochen wurden, betrafen u.a. die Türkei. Sie sei, so Waldecker, kein islamistischer Staat, aber der Staat kontrolliere die Religion, habe die Aufsicht über alle Moscheen und entsende hunderte von Beamten nach Deutschland als Vorbeter in den Moscheen. Im Falle einer Aufnahme in die EU habe die Türkei die gleiche Anzahl von Abgeordneten im Europäischen Parlament wie Deutschland oder Frankreich, eine Tatsache, die  Unbehagen verursache.

Auf die Frage, ob der Islam eine Gefahr für Europa und Deutschland bedeute, antwortete der Redner: „Er wird Europa verändern“.  Darum gelte es bei aller grundsätzlichen Akzeptanz von Ausländern und auch des Islam als Religion die politische Ideologie im Islam zurückzuweisen. Muslimische Sitten und Gebräuche müssten sich im Rahmen des Grundgesetzes befinden, Islam-Unterricht an den Schulen dürfe nur in Deutsch erlaubt sein.

Deutschland, so Reinhold Waldecker die Forderungen zusammen, sei nicht fremdenfeindlich und heiße Ausländer willkommen, wenn sie sich an deutsche Gesetze und Grundwerte halten, vor der Einbürgerung die deutsche Sprache erlernen und den islamistischen Terror ablehnen. Die Deutschen wiederum seien gefordert, Muslime in die Gesellschaft einzubinden und vor allem, westliche Werte zu verdeutlichen und vorzuleben, im Privatleben ebenso wie im politischen Bereich.


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